Der erste regnerische Tag in über
einem Monat – Zeit für einen Blogeintrag!
Dem ein oder anderen wird aufgefallen
sein, dass sich hier seit unserer Abreise nichts getan hat.
Genau genommen hat dies mehrere Gründe:
Zum einen bin ich wesentlich unmotivierter etwas zu schreiben als ich
es gedacht hätte. Das kann daran liegen, dass das Wetter fast immer
super ist und man lieber baden, wandern oder einfach nur Bier trinken
geht – oder aber auch daran, dass man in einem Auto lebt, man
selten bis gar keinen Strom hat und somit auch auf dem Netbook kein
Internet hat. In Kanada war das alles etwas einfacher. Im Winter
verbrachte man viel mehr Zeit drinnen und Strom sowie Internet waren
auch nur selten ein Thema. Das soll nicht heißen, dass meine Zeit in
Kanada nicht super war, einfach nur, dass die Zeit sehr anders war.
Natürlich ist mittlerweile jedem klar,
dass ich nicht - wie geplant - jede Woche einen neuen Eintrag
schreiben werde. Mein neuer Standard soll ein
„Monatsrückblick“werden. Da kam mir ein regnerischer Tag am 31.
Mai ganz gelegen.
Nun ja, ich versuche euch mal einen
kleinen Rückblick über das zu geben, was bisher seit unserer
Abreise so passiert ist.
Am 28. April stiegen wir in Hamburg
recht aufgeregt in den Flieger nach Thailand. Nach einem
zwei-stündigen Aufenthalt am Moskauer Flughafen stolperten wir nach
weiteren 8 Stunden leicht verschlafen aus dem Flugzeug in Bangkok.
Glücklicherweise hatten wir im Vorfeld bereits einen
Couchsurfing-Host für Bangkok gefunden und machten uns früh morgens
auf den Weg in die Innenstadt. Dummerweise konnte ich mich nur noch
wage an den Weg erinnern und versuchten krampfhaft irgendwo freies
Internet aufzutreiben. Bis wir welches gefunden hatten und uns
tatsächlich auf den Weg machten, vergingen mit Sicherheit 1 ½
Stunden...
Als wir nach gefühlten Jahren bei dem
„Wohnsitz“ unseres Hosts ankamen staunten wir nicht schlecht. Er
sagte zwar, dass er momentan arbeitstechnisch in einem Hotel
unterkommt, jedoch nicht, dass dieses Hotel zu den „Hilton-Hotels“
gehört und 5 Sterne zählt. Lange Rede kurzer Sinn, wir konnten 1
Woche lang in einer 2-Zimmer Suite im 5-Sterne Hotel mitten in
Bangkok „couchsurfen“. Das Lustigste daran war jedoch, dass wir
sogar wie zahlende Gäste behandelt wurden und somit auch die
Freiheit besaßen alles tun zu dürfen, was unserer Host auch durfte.
Dazu gehörten tägliche Frühstücksbuffets, Afternoon-Tea und die
abendliche Cocktail-Happy-Hour inkl. Abendessen im 32. Stock.
Selbstverständlich alles auf Kosten des Hauses =)
Bangkok an sich hat irgendwie auch
seinen ganz eigenen Flair. Ständige Temperaturen in der Nähe von
35°C und hohe Luftfeuchtigkeit wirken für blasse Europäer wie uns
natürlich sehr befremdlich. Aber nach 1-2 Tagen hatte ich mich schon
sehr schnell daran gewöhnt. Ansonsten spiegelt Bangkok schon
irgendwie die typische Großstadt wieder – laut, rasant und
dreckig. Gleichzeit schafft sie es aber dennoch irgendwie ihrer
eigenen Kultur treu zu bleiben. Neben dem Besuch von riesigen
Märkten, gigantischen Tempeln und auch mal der ein oder anderen
Mall, verschlug es uns auch mal für einen Tagesausflug 3 Stunden
weit ins Landesinnere.
Thailand war im Großen und Ganzen
schon echt interessant und ich kann mir schon gut vorstellen, wieder
ein mal „vorbeizuschauen“.
Von viel größerer Bedeutung sollte
jedoch der 7. Mai sein. An diesem Tag ging nämlich unsere Reise
weiter nach Sydney. Nachdem wir in Bangkok fast unseren Flug verpasst
hatten, kamen wir nach einem kurzen Stopover in Singapur dann auch
endlich in Australien an. Erneut hatten wir uns im Vorfeld einen
Couchsurfing-Host organisiert und reisten direkt vom Flughafen aus
mit dem Zug weiter nach Cronulla (ca. 30km südlich von Sydney).
Cronulla kann man sich so vorstellen wie Büsum – es liegt direkt
am Meer. Das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten :)
Sonnig, meterhohe Wellen und ein riesiger Sandstrand ohne Touristen.
Während unserer Aufenthalts in
Cronulla überraschte ich Chrissi zu ihrem Geburtstag außerdem mit
einer 2-tägigen Wanderung durch den Royal Nationalpark in der Nähe
von Sydney. Der 21km lange Trail direkt an den Klippen war wirklich
mehr als atemberaubend. Als Nachtlager entschiedenen wir uns für
einen der vielen Strände entlang des Weges und tranken am späten
Abend noch eins unserer mitgebrachten Biere am Lagerfeuer. Ungelogen
kann ich rückwirkend sagen, dass dies eine der besten Wanderung war,
die ich je gemacht habe – und ich weiß, dass Chrissi es genau so
gut gefallen hat :)
Während unserer Zeit in Cronulla haben
wir glücklicherweise auch ein Auto für uns gefunden. Von einem
Campervan war unser Mitsubishi Nimbus meilenwert entfernt, als wir
ihn das erste mal Probe gefahren haben. Nach ein paar Tagen
handwerklichen Geschicks, viel Geduld und Schweiß haben wir uns echt
eine gemütlich Bleibe für die nächsten Monate zusammengezimmert.
Obendrauf war das Auto noch ein totales Schnäppchen.
Im Endeffekt war die Fertigstellung
unseres Autos auch gleichzeitig der Beginn unserer Australienreise.
Seither haben wir uns von Sydney bis nach Byron Bay vorgearbeitet und
ich kann sagen, dass es uns wirklich ausgezeichnet geht. Meistens
stoppen wir an schönen Plätzen 1-2 Tage, entspannen dort und fahren
danach dann weiter zum nächsten schönen Ort Jetzt verbringen wir
erst mal ein paar Tage in diesem schönen Städtchen und danach wird
es uns langsam aber sicher weiter in Richtung Norden verschlagen,
denn das Ziel ist es, Australien einmal zu umrunden :)
Ich hoffe euch geht es gut und würde
mich freuen mal wieder etwas aus Deutschland zu hören.
Viele Grüße,
Flo