Montag, 28. März 2011

Die letzten Tage

Langsam neigt sich meine Reise in die Karibik dem Ende zu, höchste Zeit Euch mal wieder mit ein paar Informationen zu füttern.

Nach dem Stadtleben in Kingston, ging es wieder in die pure Natur. Die Blue Mountains sollten für zwei interessante Nächte mein Zuhause sein. Bevor ich nach Kingston kam, habe ich in ganz Jamaika nicht einen einzigen Berg gesehen – hier wimmelte es nur so davon. Nach einer etwa 3-stündigen Reise, wie gewohnt „leicht“ eingequetscht, kam ich dann bei meinem Gasthaus auf etwa 1200 Meter Höhe an. Als ich ausstieg, war die Temperatur etwa 5°C niedriger als in Kingston und die Luft um einiges frischer. Begrüßt wurde man auf der Terasse mit folgendem Ausblick:


„Hier lässt es sich aushalten“ - dachte ich mir sofort und bestellte um 14 Uhr mal das erste „Red Stripe“ um mich ein wenig von der Reise auszuruhen. Entsprechend „lustlos“ gestaltete sich dann auch der Rest des Tages und ich bin totmüde um 21 Uhr in’s Bett gefallen. Wie gewohnt begann der nächste Tag bereits um 6:30 Uhr für mich. Ich hätte bereits den Tag zuvor geplant einen der Gipfel zu erklimmen und eine Kaffeeplantage hoch oben auf den Bergen zu sehen. Nach ungefähr 3 ½ Stunden bergauf kam ich endlich oben an, ziemlich erschöpft, aber mit einem Lächeln im Gesicht konnte ich die ersten Kaffeebohnen erspähen und ein paar super Fotos schießen.


Die Aussicht von dort oben ist definitiv atemberaubend und zeigt einfach eine komplett andere Seite von Jamaika. Ich habe meinen Ausflug in die Blue Mountains auf jeden Fall nicht bereut und hatte dort oben wirklich zwei super entspannte Tage.


Das sind übrigens Kaffeebohnen bevor sie geröstet werden. Der Blue Mountains Kaffee ist einer der, wenn nicht sogar der teuerste Kaffee der Welt. Da ich aber erstens kein Kaffeetrinker und zweitens keinen Platz in meinem Rucksack habe, habe ich die Blue Mountains ohne diesen wertvollen Schatz verlassen.


Am nächsten Tag ging es direkt nach Port Antonio. Eine Kleinstadt an der Ostküste mit extrem vielen Stränden in näherer Umgebung. Ich habe insgesamt 3 Nächte in einem super Haus gewohnt, welches eigentlich für 7 Leute ausgelegt war. An den ersten beiden Tagen waren zwar noch ein Belgier und eine Franzosin dort, danach hatte ich das komplette Haus aber für mich. Für $15US ziemlich unschlagbar.


Ich hab an jedem Tag einen anderen Ausflug unternommen. Zuerst ging’s zu den Somerset Falls. Die Wasserfälle waren für mich die Überraschung schlecht hin. Als ich darüber las, klang es nicht wirklich interessant. Hinterher würde ich sagen, dass das eventuell einer der schönsten Plätze war, den ich in Jamaika gesehen habe. Der Eintritt war im Verhältnis zu anderen Sehenswürdigkeiten ein Witz und man bekam sogar eine Rafting- und Bootstour oben drauf die im Preis mitinbegriffen war.


Direkt weiter im Programm ging es am nächsten Tag. Der Weg sollte mich zur „Boston Bay“ führen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass das der schönste Strand war, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Auch wenn der Strand in Negril ca. 500 Mal so groß war – das Wasser und die Atmosphäre in der Boston Bay waren einfach unschlagbar. Vorallem weil es dort eigentlich keine Touristen gab – ist anscheinend eher so etwas wie ein Insider-Tipp. Abends bin ich dann noch über den Markt geschlendert und habe mir eine ganze Ananas gekauft, die direkt vor meinen Augen komplett abgeschält und geschnitten wurde. „Alter Schwede!“ dachte ich nur als ich dabei zugesehen habe. Das „Ding“ hätte ich in 3 Stunden nicht klein bekommen und die Verkäuferin macht das innerhalb von 2 Minuten mit einer Machete. Lecker und frisch war sie selbstverständlich auch.


Gestern bin ich dann direkt zum Couchsurfen nach Ocho Rios gefahren. Nach insgesamt vier Mal umsteigen kam ich dann auch bei meinem Host an. Ich war unfassbar überwältigt als ich zum ersten Mal das Grundstück hier betrat. Ich glaube das ist der ungelogen schönste Platz an dem ich je war. Das riesige Haus, welches sehr einer Villa ähnelt, steht direkt an der Küste mit eigenem Steg am Meer. Bilder davon werde ich noch nachreichen, damit man mir auch glaubt. Da ich weiß, dass mein Host sich mein Blog übersetzen lässt, sage ich hier im vornerein schonmal ein großes Dankeschön dafür, dass ich diesen Platz hier selbst einmal miterleben durfte! Vielen Dank!

Nun zu den etwas „ernsteren“ Themen des Lebens. Pläne ändern sich und manchmal trifft man wichtige Entscheidungen, die man für sich selbst für richtig hält. Ich habe in den letzten Wochen meiner Reise viel nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass meine Reise ein früheres Ende als eigentlich geplant findet. Die Angst, im Wintersemester keinen Studienplatz aufgrund von doppelten Abiturjahrgängen und nicht mehr vorhandener Wehrpflicht zu bekommen, drängt mich im Endeffekt, bereits dieses Sommersemester mit meinem Studium der Wirtschaftspädagogik in Bamberg zu beginnen.

Wer sich jetzt denkt, dass ich mir dann ja noch „voll viel“ entgehen lasse - ich habe komplett Alles gemacht/erreicht was ich mir für mein Auslandsaufenthalt vorgenommen habe. Ich bin nahezu einmal komplett von West nach Ost in Kanada gereist, habe den Winter über in einem atemberaubenden Skigebiet gearbeitet. Den Traum, einmal in die Karibik zu reisen habe ich mir ebenfalls erfüllt. Und bevor ich nach Hause komme, werde ich mir mit meinem finalen Reiseziel noch einen weiteren Kindheitstraum erfüllen. Meine 7 Monaten im Ausland ließen mir also keinen Wunsch offen. Die ansonsten restliche Zeit in Kanada (vermutlich 3 weitere Monate), wäre ohnehin nur eine Arbeitsperiode gewesen und mehr gereist wäre ich vermutlich ohnehin nicht. Das Geld, dass ich während der Jobsuche verpulvert hätte, kann ich nun viel besser nutzen.

Also Dithmarschen, in nicht einmal zwei Wochen habt ihr mich wieder! Das genaue Datum geb’ ich aber noch bekannt.

Ich werde definitiv noch mindestens zwei weitere Einträge schreiben, also nicht denken, dass das jetzt hier das Ende ist.

Schöne Grüße







Montag, 21. März 2011

Von Piraten und einsamen Inseln

Uiuiui, neuer Eintrag!

Bevor ich Dinge vergesse, hab ich mich jetzt doch nochmal dazu aufgerafft ein Bisschen was zu schreiben. Fangen wir erstmal mit der Safari auf dem Black River an.

Morgens gegen 10 Uhr ging’s los, 5 andere Touristen und meine Wenigkeit wurden von einem kleinen gemütlichen Boot aus Treasure Beach abgeholt und steuerten auf den etwa 1 Stunde entfernten Black River zu. Was die anderen fünf nicht wussten – ich war der Einzige der nur etwa den halben Preis der Tour bezahlt hat, da ich dreist genug war rumzuhandeln. Den Anderen „durfte“ ich davon natürlich Nichts erzählen - war schon ganz lustig.


Nach der entspannten Fahrt in ruhigen Gewässern passierten wir dann langsam die Einfahrt auf den Fluss. Aus karibischer See wurde innerhalb von 10 Sekunden eine dschungelartige Sumpflandschaft in der wir direkt nach 2 Minuten das erste Krokodil bestaunen konnten. Leider war das Ding ziemlich klein und hat nur faul in der Sonne rumgelegen, später bekamen wir dann aber noch ein paar größere Exemplare zu Gesicht.


Als wir den Fluss einmal komplett raufgefahren sind, wurde erstmal eine Pause gemacht. Bei der kleinen Bar habe ich mir erstmal ein paar Bier gegönnt und wir hatten ca. 1 Stunde lang Zeit im relativ klaren Fluss zu baden. Das Coolste war das Seil um sich von einem Baum in den See fallen zu lassen - aber seht selbst! Die Zeit an der Anlegestelle ging viel zu schnell vorüber und wir machten uns quasi wieder auf den Heimweg.




Jedoch stand noch der Besuch der berühmten „Pelikan-Bar“ auf dem Plan. Die Pelikan-Bar liegt mitten im Meer, etwa 2km von der Küste entfernt. Gebaut auf Bambusstöckern entsteht beim „Chillen“ in der Bar ein ganz eigener Charme. Als sich die anderen Teilnehmer ziemlich überteuerten Hummer reinzogen, habe ich mir einfach mal die Schnorchelausrüstung der Anderen ausgeliehen und bin dann für ca. eine Stunde direkt neben der Pelikan-Bar schnorcheln gegangen – gratis versteht sich. Sehr geil kann ich
nur sagen =)


Auf dem Rückweg hat es dann super angefangen zu regnen und die See wurde auch sehr unruhig. Die Rückfahrt zog sich ganzschön hin und gleichte eher einer Achterbahnfahrt, die um einiges mehr Spaß als die Hinfahrt machte.

Nach insgesamt 6 Nächten im ruhigen Treasure Beach bin ich dann nach Kingston gefahren. Kingston ist die Hauptstadt Jamaikas und laut Medien, der so ziemlich gefährlichste Ort der Karibik. Mit Großstadt wie wir es kennen, hat Kingston eher weniger zu tun. Direkt neben nobleren Wohnvierteln hausen viele Menschen einfach in Blechhütten und so ziemlich Alles was wert hat, wird von der Polizei bewacht. Auf der Straße bin ich um ehrlich zu sein noch keinem „Weißen“ begegnet – man fühlt sich etwas wie der Elefant im Porzellanladen. Ist halt nicht der beliebteste Touristenort wie man sich vorstellen kann. Lustigerweise gibt es aber das Viertel „New Kingston“ – dort kann man die Stadt wirklich mit einer Großstadt identifizieren wie wir sie kennen. Es ist aber eben nur ein kleiner Abschnitt der Stadt und auf keinen Fall das „wahre“ Kingston.

Umrundet wird die Stadt im Süden von der schönen See und im Norden von den Blue Mountains. Port Royal – damals wichtigster Umschlagsplatz für Waren und Sklaven aus aller Welt, befindet sich ebenfalls im Süden von Kingston. Leider hat das damalige Erdbeben von 1692 nicht viel von der Stadt übrig gelassen und das Einzige was aus der Blütezeit der Piraten übrig geblieben ist, ist das „Fort Charles“.

Einen Tag haben wir dann noch auf einer kleinen Insel etwa 1km von der Küste Kingston entfernt verbracht. Lime Cay ist so ziemlich der Inbegriff dessen was man sich unter einer kleinen Insel in der Karibik vorstellt. Weißer Strand, absolute Ruhe und
kristallblaues Wasser.


Außerdem konnte man von der Insel perfekt nach Kingston und auf die Blue Mountains schauen.



Die Blue Mountains werden ab morgen auch mein nächstes Ziel sein. Ich versuche mich an der höchsten Spitze der ca. 2300 Meter hohen Gebirgskette und werde vermutlich 2 Nächte in näherer Umgebung verbringen. Mal schauen ob ich meine alten Bergsteig-Erfahrungen aus Kanada gebrauchen kann!

Bis die Tage!







Dienstag, 15. März 2011

Karibische Gemuetlichkeit

11 Tage bin ich jetzt schon in Jamaika. Die ruhige Gelassenheit schwenkt schnell auf einen über und die Tage vergehen. Nach den 4 Tagen Aufenthalt auf dem „Berg“ ging es wie letztes Mal schon geschrieben erstmal in die Touristenhochburg Negril. Eine Unterkunft war schnell gefunden und aufgrund des geringen preislichen Unterschieds hab ich mich dann doch dagegen entschieden in der tropischen Hitze zu zelten. Hatte dafür dann aber meine eigene Hütte mit 2 Betten und einem eigenen Badezimmer – war schon super für $18 die Nacht. Für den Weg zum Strand musste ich nur die Straße überqueren und Restaurants sowie Bars waren in Fülle vorhanden.

Direkt am ersten Nachmittag habe ich 2 Kanadier und einen anderen Deutschen kennengelernt. Von dieser Zeit an, waren wir eigentlich sowas wie eine kleine Gruppe die mittags am Strand entspannt hat und abends unterwegs gegangen ist. Leider wohnten alle drei etwa 15-Minuten von mir entfernt und die Lauferei wurde auf die Dauer schon etwas nervig.

Abends ging es zum berühmten „Rick’s Café“, ein Platz berüchtigt für seine legendären Sonnenuntergänge und einer 12-Meter hohen Klippe die man runterspringen kann. Nach ein paar Bier sind wir vier tatsächlich alle runtergesprungen und lauschten danach einer guten Reggae-Band. Wir haben sogar Videos von den Sprüngen gemacht, leider nicht mit meiner Kamera und daher krieg ich das Video vielleicht irgendwann in nächster Zeit per E-Mail.
Abends ging es dann noch zu einer großen Strandparty ebenfalls mit Live-Musik. Eigentlich sollte der Eintritt irgendwas um 5€ kosten, man konnte sich aber ziemlich einfach an der Seite reinschleichen. Die Musik war echt gut und wäre das Geld definitiv wert gewesen, aber gratis ist’s halt nochmal schöner.


Die Tage in Negril waren im Prinzip alle sehr ähnlich. Morgens ein lecker-günstiges Frühstück aus dem Shop direkt neben meinem Haus. Dann direkt ein paar Sachen gepackt, Badehose angezogen und für die nächsten 4-5 Stunden an den Strand. Abends dann mit den anderen nochmal wieder getroffen und unzählige kühle „Red Stripe“ am Strand getrunken. Zum Glück ist das Bier hier etwas günstiger als in Kanada…


Dementsprechend schnell waren die Tage in Negril dann auch wieder vorüber, eine Fahrt mit den Jetskis oder eine All-Inclusive-Catamaran-Tour habe ich mir lieber gespart, weil ich noch nicht weiß was mich innerhalb der nächsten Zeit erwartet. Freitag habe ich mich dann spontan zur Taxi-Station in Negril begeben und bin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (auch Route-Taxi genannt) etwa 70km nach „Treasure Beach“ gefahren. Auch wenn 70km eigentlich nach ziemlich wenig klingt: Am Ende hab’ ich fast 5 Stunden gebraucht. Treasure Beach ist das ziemliche Gegenteil von Negril; hier leben die Menschen noch relativ ruhig beinander, Touristen gibt es kaum. Der 100 Meter entfernte Strand, ist menschenleer und auf jeder Straße begegnet man frei rumlaufenden Ziegen. Zum Entspannen definitiv ein schöner Ort, vorallem weil es hier so gut wie keine Kriminalität gibt.


Zum Essen gehe ich immer in den „Cookshop“ gleich um die Ecke. Jamaikanische Gerichte für Einheimische für umgerechnet 2,50€ pro Person. Und von dieser Portion wird man sogar satt! Den Großteil meiner Zeit verbringe ich am Strand oder mit den anderen Gästen des Gasthauses mit ein paar Bier auf der Terasse - man lässt es sich halt gut gehen.


Gestern habe ich dann noch eine etwa 4-stündige Bootstour zum und auf dem „Black River“ gemacht, von der ich aber erst nächstes Mal berichten werde. Ich sag nur soviel: Krokodile gab’s ein paar zu sehen!

Vermutlich verharre ich hier in Treasure Beach noch bis Mittwoch oder Donnerstag, bevor ich dann in der Hauptstadt Kingston für ein paar Tage couchsurfen werde. Hoffen wir auf eine weiterhin entspannte Reise.







Dienstag, 8. März 2011

Jamaika

So,

nachdem mein Bruder relativ schnell erraten hat wo ich mich momentan aufhalte, kann ich es hier auch nochmal bestätigen. Seit Freitag befinde ich mich auf Jamaika in der schönen Karibik und erlebe somit quasi eine Reise in einer Reise. Der klirrend kalte Winter in Kanada eignete sich eher schlecht für’s Rumreisen und daher entschloss ich mich äußerst spontan meine ohnehin geplante Karibikreise nun etwas nach vorne zu verschieben. Insgesamt werde ich einen ganzen Monat hier verbringen und versuchen jede Himmelsrichtung der Insel für ein paar Tage zu erkunden. Der Flug hier hin war übrigens ein Schnäppchen, das in der selben Preisklasse wie die Fahrt Edmonton-Toronto lag. Sonst hätte ich es auch gar nicht gemacht…

Nach meinem 4-stündigen Flug am Freitag von Montréal nach Montego Bay gab’s erstmal den ersten Temperaturschock. Von noch -16°C in Montréal rein in’s 28°C sonnige Montego Bay. Man konnte fast nicht richtig atmen, weil man diese Temperaturen einfach seit Ewigkeiten nicht mehr gewohnt war. Nachdem ich schnell alle unnötigen Kleidungsstücke aus dem Flugzeug in meinen Rucksack gestopft hatte, konnte der „Sommer“ beginnen!

Von insgesamt 2,3 Millionen Einwohnern auf Jamaika, gibt es doch glatt ganze 3 Couchsurfer die eine Couch anbieten. Ich hatte mal wieder unglaubliches Glück und wirklich alle 3 von ihnen boten mir eine Couch für einige Tage an. Achja, nicht dass ihr euch das falsch vorstellt: Auch wenn Jamaika teilweise ein Land der dritten Welt ist, liegen die Preise für Unterkünfte und Verpflegung auf dem genau selben Niveau wie in Deutschland. Es ist also keineswegs ein Billig-Urlaubsland wie beispielsweise Thailand. Da ich aber ohnehin den Monat lang kein Vollzeit-Tourist bin und einfach 90% meiner kompletten Gehälter im vergangenen halben Jahr gespart habe, werde ich hier schon irgendwie über die Runden kommen.


Vom Flughafen aus musste ich erstmal irgendwie an die Westküste kommen. Draußen vor Tür sprang einem sofort eine Horde wilder Taxifahrer entgegen die nur schwer locker ließen. Glücklicherweise hatte ich mich über die meisten Umstände im vornerein schon gut informiert und hatte ebenso ein Ticket für eine günstige Busgesellschaft für die 70km Strecke gebucht. Ich kann nur soviel sagen, dass das wohl die abgedrehteste Autofahrt meines Lebens war. Nicht nur, weil hier linksverkehr herrscht - jeder fährt einfach wie er lustig ist. Unser Fahrer hat auf der 1 ½ stündigen Fahrt ungelogen ca. 80x gehupt. Vorbei an Bettlern, Palmen, unzähligen Stränden und Hotels kamen wir dann auch an der 1. Station an. Von da aus sollte mich dann ein Freund meiner Couchsurfer zu ihnen nach Hause fahren. Unglücklicherweise war der aber bis Abends nicht zu Haus und so arrangierte mir sein Sohn eine Fahrt um in die „Berge“ zu kommen. Ich war erstmal ziemlich baff als ich hier ankam. Ein Haus oben auf der Spitze eines kleineren Berges mit Aussicht auf’s Meer. Die Abendstunden wurden dann gemütlich auf der Terasse verbracht und später wurde mir noch meine eigene Hütte gezeigt.


Gleich früh am nächsten morgen bot mir mein Host an mit ihm zusammen schnorcheln am Riff zu gehen. Die 5-minüte Fahrt auf dem Motarrad durch das kleine Dorf hat ziemlich viel Spaß gemacht und als ich dann das kristallblaue Wasser an den Riffs gesehen hab, dachte ich erst, ich kann meinen Augen nicht trauen. Kurz die Flossen und anderes Equipment angelegt und los gings! Das Wasser war zwischen 5 und 15 Metern tief und man konnte einfach alles auf dem Grund sehen. Wir haben noch eine kleine Harpune mitgebracht um ein paar Fische für’s Mittagessen zu erlegen, jedoch haben wir außer einem 30cm langen Krebs nichts erlegen können. Es war nicht die schlauste Idee direkt am ersten Tag zu vergessen seinen Rücken mit Sonnencreme einzuschmieren und dann 3 Stunden lang auf der Oberfläche des Wassers rumzuschwimmen. Das Resultat war der wohl übelste Sonnenbrand meines Lebens auf meinem kompletten Rücken. Zum Glück ist der mittlerweile nicht mehr so stark…aber für die besondere Schnorchelerfahrung kann man sich sowas auch mal antun.


Nachmittags sind wir dann noch zum „blue hole“ gegangen. Eine Mineralquelle mitten auf dem Festland die ca. 8 Meter tief in den Boden reingeht. Das Wasser ist dann nochmal 12 Meter tief und ebenfalls glasklar. Wenn man möchte, kann man von oben in das Loch reinspringen und mit einer Leiter wieder rausklettern. Hab ich mir natürlich nicht nehmen lassen dort gratis ein paar Mal reinzuspringen. War beim 1. Mal zwar schon ein bisschen unheimlich, aber als man dann gesehen hat, dass andere das auch gemacht haben, konnte man sich sicher sein dass das Wasser tief genug sein würde.


Am 2. Tag ging es dann in’s 15km entfernte Negril. Negril ist so ziemlich der Touristenort schlecht hin auf Jamaika und dort ist es auch wo die größte Hotel/Resort-Dichte vorhanden ist. Das liegt daran, dass der weiße Sandstrand dort 11km(!) lang ist und jegliche Art von Wassersport angeboten wird. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass der Strand wirklich genau so wie in diesen „Ein Urlaubstraum wird wahr – Katalogen“ aussah. Mit ein paar jamaikanischen Bier bin ich dann erstmal am Strand langgeschlendert und habe später noch meinen alten Fahrer wiedergetroffen, der seine Hütte direkt am Strand hat. Abends ging’s es dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln (wenn man das so nennen kann) wieder nach Hause.


Nach 4 Tagen auf dem Berg werde ich nacher wohl erstmal für 2 Tage nach Negril ziehen. Eventuell sogar in ein Zelt, dass mir der „Fahrer“ direkt am Strand angeboten hat. Mal sehen was passiert – Fortsetzung folgt.


Achja – ich bin heute vor genau einem halben Jahr aus Deutschland abgeflogen. Die Zeit vergeht!





Sonntag, 6. März 2011

blog update: ?







Was bedeuten diese Fotos? Könnt ja mal ein wenig rumraten.