Dienstag, 28. September 2010

"Great attitude!"

Ui, schon wieder Dienstag Abend. Die Zeit verfliegt ganzschön – nicht wahr?

Mittlerweile bin ich seit genau einer Woche in der durchgeknallt spaßigen Wohngemeinschaft. Besonders wenn man die Leute nun etwas näher kennengelernt hat, gibt es täglich wirklich so Einiges zu lachen. Vorhin hab ich erfahren, dass die Mitbewohnerin, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, morgen endlich auszieht. Leider habe ich 5 Minuten später bemerkt, dass ich selbst morgen oder übermorgen das Haus verlassen werde, da die 7 Tage Unterkunft nun auch schon wieder vorüber sind. Aber was mache ich jetzt, und was ist die letzten Tage passiert?

Am Samstag bin ich zusammen mit Chris erstmal mit der Gondel auf einen Berg mitten im Skigebiet gefahren. Allein die Fahrt dauerte gut 10-15 Minuten und es war einfach nur ein klasse Gefühl bei einem der sonnenreichsten Tage des Septembers oben raufzufahren. Obwohl man von dortoben desöfteren anscheinend sehr viele Tiere zu Gesicht bekommen soll, war das Einzige das wir gesehen haben, ein pechschwarzer Rabe. Who cares – die Aussicht war auf jeden Fall atemberaubend und entsprach exakt dem was sich der Europäer unter der unendlichen Landschaft Kanadas vorstellt. Besonders schön war es, von dort oben den azurblauen Lake Louise zu sehen. Fotos sind natürlich auch wieder ein paar enstanden…


Was ich Sonntag gemacht habe, weiß ich irgendwie gar nicht mehr so genau. Glaube es war ein wirklich langweiliger Tag, der damit endete, dass wir bis ca. 2 Uhr Nachts in einer Bar ein paar Bier getrunken haben.

Gestern entschied ich mich dann dazu nochmal mit dem Mountain Bike durch’s Gelände zu fahren. Hab dieses mal das andere Bike genommen, bei dem sogar der 1. Gang ging. War ca. 3-4 Stunden unterwegs und hatte richtig viel Spaß. Die klügste Idee war es irgendwie nicht vom regulären Trail abzuweichen und dann erstmal ein bisschen auf einem Side-Trail zu fahren, denn auf diesem bin ich einfach mal 20 Minuten durch den dunkler werdenden, sehr ruhigen Wald geirrt – war irgendwie beängstigend aber trotzdem aufregend.

Abends hab ich mich dann nochmal auf der Homepage des Ski-Resorts bzgl. des Interviews schlau gemacht. Am besten fand’ ich folgenden Hinweis: „Please do not wear jeans for the interview”. Nachdem ich in Deutschland mehrere Wochen hin und her überlegt habe, ob ich nun meine schwarze Anzughose mitnehme oder nicht, hat sich der Entschluss sie mitzunehmen endlich ausgezahlt. Aber wie würde das aussehen – braune Wanderschuhe und Anzughose, schließlich hab’ ich meine Anzugschuhe zu Hause gelassen, da sie einfach zu viel Platz benötigt hätten. Ich war gestern also in der Zwickmühle entweder einen neuen modischen Trend zu kreieren oder einfach die heiligste aller kanadischen Interview-Regeln zu brechen. Es kam jedoch anders: Ich wär’ nicht der glücklich Reisende der ich jetzt bin, hätte das kanadische Schicksal in den letzten 3 Wochen nicht schon mehrere Male zugeschlagen. Als wir also gestern Abend am Tisch im Wohnzimmer saßen, sagt eine meiner Mitbewohnerinnen zu einem Freund, dass sie hier seit Wochen ein paar große Schuhe rumliegen haben und ob er diese vielleicht haben will. Und was kramt sie da hinter der Couch raus? – Ein Paar wirklich gut aussehende Anzugschuhe in Größe 45. Da der Typ einfach riesen Füße hat – glaube er hat Größe 47 oder 48 – und er keine Schuhe braucht, hab ich einfach glatt mal zugeschlagen. Was ist das bitte für ein Zufall? Ich habe ja nichtmal etwas von Schuhen erwähnt. Thanks Canada!

Heute war dann der Tag der Tage. Heute würde sich also entscheiden ob ich den Winter in einem der größten Skigebiete Nordamerikas verbringen kann, oder die nächsten Monate Pfandflaschen sammeln gehen darf. Da der Shuttle-Bus rauf auf den Berg seit gestern nicht mehr fährt und es heute stark geregnet hat, hat mir mein Mitbewohner einfach mal sein Auto für den Tag geliehen. Ein alter Honda Civic mit Gangschaltung (selten hier) und etwa 230.000km auf dem Buckel – ok lassen wir den Mist – ich hab’ eigentlich keine Ahnung von Autos…Auf jeden Fall hat das Gefährt meinen alten Roadtrip-Kumpel Leon, den ich gegen halb 11 vom Busbahnhof abgeholt hab, und mich sicher auf den Berg gebracht. Und was soll ich sagen? Aus meiner Sicht lief das Vorstellungsgespräch einfach nur erste Sahne. (Jaja, ich bin ein geiler Typ) Leider erfährt man erst innerhalb von 7 Tagen, ob man denn nun einen Job bekommt oder nicht. Und man erhält auch nur eine Antwort wenn man Erfolg hatte, ich bin mir jedoch bisher relativ siegessicher, denn die nette Dame meinte am Ende des Gesprächs, dass sie sich sehr sicher ist, dass wir die Tage voneinander hören. Außerdem hab’ ich eine "great attitude" und wurde gefragt wie lange ich eigentlich schon fließend Englisch spreche.

Also ich bin wirklich guter Dinge, wünscht mir Glück!

Achja, zu der Sache mit dem Ausziehen. Ich versuche gerade in der Nähe eine Farm zu finden die mich für 3-4 Wochen aufnimmt. Dort würde ich dann Nahrung und Logis im Austausch für Arbeit bekommen. Wenn es in dieser Hinsicht etwas Neues gibt, auch bezüglich des Jobs, werde ich mich wieder melden!

In 2 Wochen soll es anfangen hier durchgehend zu schneien und die Ski-Saison beginnt vermutlich am 5. November. Diese Zeit gilt es wahrscheinlich zu überbrücken, falls das mit dem Job wirklich klappen sollte.


Schönen Mittwoch noch, ihr faulen Gästebuch-Vögel. =)





Freitag, 24. September 2010

Sushi-Express

Seit 3 Tagen wohne ich jetzt also in der Wohnung nebenan. Gegen 16 Uhr hab’ ich am Dienstag meine Sachen geschätzte 5 Meter weiter geschleppt. Normalerweise wohnen hier momentan 3 Leute, jedoch kam Dienstag Abend aufeinmal eine vorbei, die hier auch einfach für 1-2 Wochen eingezogen ist. Klingt irgendwie ungewöhnlich, aber ich würde es nicht so schreiben, wenn es nicht genau so passiert wäre. Während meine „normalen“ jüngeren (alle 18) drei Mitbewohner/innen mir eigentlich ziemlich symphatisch sind, kotzt mich die „Neue“ ziemlich an. Sie ist super nervig, schreit dauernd rum, läuft draußen auf der Straße nur mit Schlafanzughose und Flipflops durch die Gegend und heute hat sie tatsächlich einfach mal was aus einem Laden in Banff mitgehen lassen…..Naja was solls, zumindest sind die Anderen mir symphatisch.

Dienstag war nicht mehr sonderlich viel los und ist daher nicht erwähnenswert. Mittwoch habe ich mir dann vorgenommen 4km bergauf zum berühmten Lake Louise zu biken. Nach 15 Minuten musste ich feststellen, dass die Straße den Berg rauf einfach zu heftig für ein Fahrrad mit kaputtem 1. Gang war. So hab ich das Fahrrad, das ich mir von meiner Mitbewohnerin geliehen hab einfach wieder zurückgebracht. Ich hab dann eine kurze Pause gemacht, was gegessen und im Hostel im Internet gesurfed. Während des Surfens hab ich mir dann überlegt, dass ich mich eigentlich nicht so einfach geschlagen geben kann – immerhin wollte ich den Lake nochmal bei gutem Wetter sehen. Also gings gegen 16 Uhr nochmal zu Fuß los um die 4km bergauf zu bezwingen. Ich hab zwar so einige Pausen gemacht, aber kurz vor 18 Uhr war ich dann endlich da. Zu der Zeit ist die Sonne gerade untergangen und es sind wieder verdammt schöne Bilder entstanden. Kurz vor erreichen des Lake Louise bin ich einem ebenfalls allein reisenden Koreaner begegnet, dessen Englisch-Kenntnisse einfach grottenschlecht waren. Ich glaube er hat nur 10% des Gesprächs richtig verstanden, hat aber dennoch immer „Yes“ oder „No“ gesagt und dann immer gelacht. Ziemlich durchgedrehter Bengel mit dem ich da um den See gelaufen bin. Allein der Weg um den See einmal zu umrunden sind fast 4km. Lustig war vorallem noch, dass er beim ersten Foto bemerkt hat, dass die Batterien seiner Kamera leer sind. Auch wenn er nicht so viel verstanden hat, wars trotzdem ziemlich lustig. Da es schon 20 Uhr war, hab ich beschlossen den Weg zurück zu „hitchhiken“, unglaublicherweise hat sofort das 1. Auto angehalten – awesome. Danach sind Chris (der deutsche Work&Traveller aus LakeLouise) und ich dann noch Bier trinken gegangen und haben ein paar Runden Pool gespielt.


Gestern wurde ich von meinen „roommates“ dann zu einer Party in Banff eingeladen. Da Banff etwa 50km von hier entfernt ist, haben wir alle dort übernachtet. Es war so eine typische „Hausparty“ wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt und niemals in Deutschland stattfinden würde. Anwesend waren so ca. 30-35 Leute, wovon bestimmt 10-15 Leute allein in dem Haus da gepennt haben. Eigentlich war die Party echt gut, abgesehen davon, dass sie schon gegen 1 Uhr zu Ende war und es dann in einen Club ging. Extrem negativ war auch noch, dass es hier einfach Gang und Gebe zu sein scheint, dass die ganzen Jugendlichen sich den Kopf hier mit irgendwelchem Drogen zuhauen….. einfach nur krank. Denke ich gehörte zu den 10% der Anwensenden, die bei Alkohol geblieben sind….Vermutlich ist das einfach so, weil Alkohol hier den 3-fachen Preis im Vergleich zu Deutschland hat. Andererseits ist das noch lange kein Argument zu so einer absolut hirnlosen Alternative zu greifen. Naja was solls….andere Länder, andere Sitten. Achja, Mama, du musst dir keine Sorgen machen ;)

Im Club wars eigentlich auch noch ziemlich cool, nur es war halt nichts Neues. Genau wie man es aus Deutschland kennt – teure Getränke, laute Musik, viele Betrunkene und dennoch hat man irgendwie ’ne Menge Spaß. Irgendwann in den frühen Morgenstunden bin ich dann auf der Couch gelandet und auch relativ schnell eingeschlafen.

Als wir heute dann alle gegen 12 Uhr aufgestanden sind, ging es erstmal in irgendwelche komischen Klamottengeschäfte in denen ich mich zu tode gelangweilt habe. Aber danach sind wir zum Glück was essen gegangen, und was gab’s mal wieder? Sushi. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Lieblingsessen der meisten Kanadier Sushi ist. Heute hat’s mir auch wesentlich besser geschmeckt als letzte Woche und es war sogar eine ganze Ecke günstiger. Das Restaurant war irgendwie super cool, es gab so eine Art großer Tresen in Form eines Kreises um den „Sushi-Koch“ herum und direkt vor einem ist dann immer so eine kleine Eisenbahn, welche mit Speisen beladen war, rumgefahren. Und wenn man dann irgendwas davon haben wollte, konnte man es einfach von dem Anhänger runternehmen. Die kleinen verschiedenfarbigen Teller auf denen das Essen war, hatten unterschiedliche Preise, so musste man am Ende wenn man bezahlen wollte einfach nur seine Teller abgeben und an den Farben wurde dann quasi der Endpreis abgelesen. Leider habe ich meine Kamera nicht dabei gehabt, aber ich denke es war nicht das letzte Mal, dass ich dort war.

Danach gings dann noch in den Supermarkt, da die Lebensmittel in Banff etwa 30% günstiger als in Lake Louise sind. Ich hab’ mich natürlich erstmal mit 2kg Nudeln, Soße und Hackfleisch eingedeckt. Obwohl wir schon woanders zum Einkaufen waren, sind die Lebensmittel einfach unglaublich teuer in Kanada….

Nachmittags sind wir dann zurückgefahren und „chillen“ seitdem eigentlich auf der Couch. Wenn morgen schönes Wetter ist würde ich gern nochmal mit der Gondel den höchsten Berg hier rauffahren und Sonntag dann eventuell ein bisschen Mountain-Biken mit Chris. Und Dienstag ist ja dann auch endlich das Interview – bin sehr gespannt was dabei raus kommt, weil das Ergebnis ja die komplette nächste Zeit beeinflussen wird.


Ich kann den 2-Tage-Blogeintrag Rhythmus momentan leider einfach nicht aufrecht erhalten, weil ich für Internet einfach immer in’s Hostel rennen muss. Also bitte nicht traurig sein ;)

Es gibt übrigens auch ein Gästebuch, sehe nicht ein, dass nur ich immer etwas schreiben soll =)

Schöne Grüße nach Deutschland







Dienstag, 21. September 2010

Rocky Mountains und Lake Louise

Da es hier in Lake Louise in der Wohnung kein Internet gibt, habe ich mich dementsprechend schon ein paar Tage nicht mehr zu Wort gemeldet.

Die letzten Tage waren sehr lustig und vorallem aufregend. So haben wir am Freitag den Jasper Nationalpark erreicht und mussten erstmal jeder schön $20 für 3 Tage aufenthalt in diesem bezahlen. Als wir in dem kleinen Urlaubsort Jasper ankamen und ausstiegen war es, hm – wie sag ich das jetzt am besten – arschkalt….Gegen 19 Uhr waren dort nurnoch 2°C und Nachts waren es ca. -6°C. Die Nacht im Hostel war eigentlich ganz ok, wenn man bedenkt, dass man ca. mit 40 Leuten im selben Raum geschlafen hat. Auf der Fahrt nach Jasper haben wir auch eine Menge sehr geiler Sachen gesehen, so z.B. den Mount Robson und den Terry Fox Mountain. Generell gab es eine Menge sehr schöner Berge, Seen und Wasserfälle zu besichtigen.


Nächsten Tag ging es dann wieder relativ schnell los, fix noch ein Frühstück bei „A&W“ reingedrückt und schon begannen wir unsere Reise auf dem berühmten „Icefields Parkway“ Richtung Süden. Eine unglaublich geniale Strecke durch die Rocky Mountains, vorbei an atemberaubenden Gletschern. Auf dem bekanntesten von ihnen, dem „Athabasca Gletscher“ sind wir sogar etwas rumgelaufen und haben etwas Eis und Quellwasser genascht.


Gesagt werden muss, dass wir in den beiden Tagen so unglaublich viel Glück mit dem Wetter hatten, da uns sonst jegliche Aussicht verwährt worden wäre. Ein weiteres Highlight auf unserem Roadtrip war dann definitiv noch der Peyto Lake. Bei dem sonnigen Wetter hatte sein Wasser eine Farbe wie man sie sonst nur aus dem Schwimmbad kennt. Wenn ihr jetzt denkt: jaja, der Alte erzählt ja nur Müll – watch this!


Gegen Abend sind wir dann nach 4 Tagen Roadtrip in Lake Louise angekommen wo wir direkt Ausschau nach Christoph hielten. Christoph ist auch ein Work&Traveler den ich vor ca. 8 Monaten in einem Traveller-Forum kennengelernt hab und uns angeboten hat erstmal ein paar Tage bei ihm zu übernachten. Leider ist seine Mitbewohnerin gar nicht erfreut über diese Idee und so können wir letztendlich „nur“ 3 Tage bei Chris übernachten, was aber dennoch schon sehr geil ist. In der Zeit hatten Leon und ich die Gelegenheit rauf auf den Berg zum Ski Resort Lake Louise’ zu fahren um uns zu bewerben. Prompt haben wir nächste Woche Dienstag ein „Interview“ und hoffen mal, dass wir die Chance bekommen auf dem Berg den Winter über zu arbeiten.

Bleibt natürlich die Frage was ich bis dahin mache? Lake Louise ist ein extrem ruhiger Ort im Vergleich zum 50km süd-östlich gelegenen Banff und schließlich „muss“ ich heute aus der Wohnung hier raus. Gestern hatte ich mich schon fest mit der Idee angefreundet mich heute einfach in den Bus nach Banff zu setzen, dort ein paar Tage im Hostel zu übernachten (extrem teuer) und vielleicht sogar schon nach einem Job dort umzuschauen, da die Ski-Saison hier erst Anfang November beginnt. Jedoch kam das Schicksal anders: Als wir uns gestern Abend etwas zu essen gemacht haben, hab ich die Haustür aufgemacht um zu schauen ob es noch schneit. (kein Witz) In diesen Unterkünften gibt es immer 2 Wohnungen pro Haus und so saßen zufälligerweise die Nachbarn gerade vor ihrer Tür. Nachdem ich kurz mit diesen geschnackt habe und ihnen von meinen Plänen bzgl. Banff berichtet hab, luden sie mich ein die nächsten 5-7 Tage einfach bei ihnen zu übernachten. Im Vergleich zu der Wohnung in der ich gerade noch sitze ist die der Nachbarn voll möbiliert und dort habe ich sogar mein eigenes Bett, sowie Zimmer.

In 2-3 Stunden ziehe ich dann zu meinen 3 neuen Mitbewohner/innen die anscheinend alle aus Kanada kommen – kann eigentlich nur lustig werden!

Im Übrigen habe ich wohl beschlossen, für die nächsten 1-2 Monate wohl erstmal einen Job in Lake Louise zu suchen weil es sich nicht so wirklich lohnen würde hier noch wegzugehen wenn das nächste Woche mit dem Job im Skiresort klappt.

Ich hoffe alles läuft weiterhin so gut und wünsche euch noch einen schönen Dienstag Abend.

See ya





Donnerstag, 16. September 2010

Beautiful British Columbia

„Beautiful British Columbia“ - so wird es jedenfalls auf den Auto-Kennzeichen dieser Provinz betitelt. Und ja, es stimmt wirklich. Seit gestern Abend sind wir also auf der „Straße“ und bahnen uns den Weg von Vancouver über Whistler, Kamloops und Jasper nach Lake Louise in Alberta. Bereits etwa 60km nördlich von Vancouver haben wir in Squamish unseren ersten Stop eingelegt da die Uhr bereits halb 10 geschlagen hatte. Wir hatten dort vorher ein günstiges Zimmer für 2 Personen in einem Hotel reserviert. Da wir zu 3. sind wechseln wir uns jetzt jeden Tag ab wer auf einer Iso-Matte schlafen muss. Auch wenn man es in Deutschland nicht ganz glauben mag, aber auf diese Weise kommen wir preislich sogar minimal besser weg als in einem „günstigen“ Hostel zu übernachten.

Nach der Ankunft sind wir dann noch ein wenig durch das kleine Dorf inmitten der Berge geschlendert um etwas zu essen. Unglaublicherweise sind wir mitten auf der Straße einem nach Futter suchenden Schwarzbären begegnet – zum Glück hat er uns nicht gesehen, aber selbst wenn, wir haben ja allmächtiges Bärenspray! Theoretisch könnte ich jetzt wieder nach Hause fahren, denn mein Ziel einen Bären zu finden habe ich ja schon erreicht, aber ich denke, ich werde trotzdem weiterhin hier bleiben um vielleicht noch einen Elch ausfindig zu machen.



Nach einer erholsamen Nacht im „Chieftain Hotel“ in Squamish hieß das Tagesziel für heute Abend das etwa 400km entfernte „Kamloops“. Gegen 10 Uhr morgens saßen wir dann wieder im Auto und wollten auf dem Weg nach Kamloops unbedingt noch einen Abstecher ins international bekannte Whistler machen. Gesagt – getan. Es ist genau wie man es sich vorstellt: relativ klein, viele Touristen, umgeben von Bergen und diverse Skilifte die momentan für die Mountain-Biker zur Verfügung stehen. Ein Besucherpass um einmal auf die Berge raufzufahren kosten bei rund $45, also ein ganzschöner Happen. Hätten wir mehr Zeit und Geld gehabt hätten wir uns wohl auf jeden Fall auch Mountain-Bikes ausgeliehen und hätten dann einen überteuerten Tagespass für die Lifte gekauft. Aber vielleicht hat man dazu ja noch einmal später die Gelegenheit.

Nach ca. 2 Stunden Whistler-Sightseeing waren wir dann wieder auf der Straße. Die Landschaft bis Kamloops war einfach atemberaubend, und dabei sind wir noch nicht einmal in den Rocky-Mountains angekommen. Berge, Flüsse und Seen so weit das Auge reicht. Gegen 19 Uhr kamen wir dann nach der insgesamt 9 Stunden langen Tour hier in Kamloops an. Die Stadt ist ein beliebter Stop für Reisende in Richtung Rocky-Mountains und wirkt viel trockener als Whistler und Squamish. Nach der Ankunft haben wir erstmal ein paar Bier gekauft und sind dann zu „Dairy Queen“ etwas essen gegangen. Dieses Mal sind wir in einem Motel untergebracht das ungefähr der selben Preisklasse wie dem gestrigen Hotel entspricht. Und in diesem Motel sitze ich momentan auch mit einem altbekannten Bier der Marke „Granville Island Brewing“.

Morgen früh geht es dann weiter in’s etwa 450km nord-östlich gelegene Jasper mitten im „Jasper Nationalpark“. Wollen wir hoffen, dass es wieder so viele schön anzusehende Fotos geben wird!

Würde mich sehr freuen mal ein paar Neuigkeiten aus der Heimat zu hören.

Achja – es gibt wieder neue Fotos.


- Trulli





Dienstag, 14. September 2010

Großartige Tage in Vancouver

Gestern Mittag ging es mal wieder auf große Erkundungstour in Vancouver. Dieses mal sogar mit meinem Host zusammen, der mir ein paar coole Sachen zeigen wollte. So steuerten wir als erstes die Olympische Fackel an. Unfassbar, wie groß die hier in „Vancity“ ist – ich war wirklich beeindruckt. Außerdem gabs von dort aus einen super Ausblick auf North Vancouver wo wir als nächstes hingingen. Da North Vancouver auf der anderen Uferseite liegt, haben wir einfach ganz „gechillt“ den sogenannten Seabus genommen welcher im 15-Minuten Takt zwischen North Vancouver und Downtown hin und her fährt.. Da sind wir dann erstmal in den „Public Sea-Market“ gegangen wo es allerlei Sachen zu kaufen gab. Unter anderem gab es da den als Nationalgericht bekannten „beavertail“ (engl. für Biberschwanz), den es im Westen Kanadas eher selten zu kaufen gibt. Es handelt sich dabei nicht wirklich um den Schwanz eines Bibers, sondern um eine Art fritierter Teig mit einer Menge Zimt und Zucker oben drauf. Ich hab’ ein Foto davon gemacht und es sieht einem Biberschwanz wirklich ziemlich ähnlich. Obwohl es mir etwas zu süß war, hat es dennoch ziemlich gut geschmeckt.



Danach ging es dann direkt ans Ufer von North Vancouver wo man eine wirklich unglaubliche Sicht auf Downtown hat. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter, denn beide Tage vorher hat es ziemlich geregnet.

Am Abend hat Vince mich dann mit zu einem echten kanadischen Barbecue genommen welches von einer Mitarbeiterin von ihm veranstaltet wurde. Vorher haben wir noch eine ganze Menge Fleisch für alle eingekauft und ihr könnt nicht glauben wie extrem teuer hier sogar Fleisch ist. Für etwa 800g Hähnchenbrustfilet habe ich glatt $16 bezahlt, aber – who cares, denn dafür war es ein wirklich sehr sehr geiler Abend. Wir waren zwar nur zu 5., aber es hat wirklich eine Menge Spaß gemacht mit den „locals“ abzuhängen und kanadisches Bier zu trinken das sogar in Vancouver (Granville Island) gebraut wird. Ich hab mich dann auch eine Weile mit seiner Mitarbeitern unterhalten und sie meinte wenn ich jetzt z.B. einen Job in Whistler, also in einem Skigebiet suchen würde, dann würde sie mir garantieren, dass ich dort einen Job finde. Ich bin also guter Dinge für die nächste Zeit.

An sich war das Barbecue nicht großartig anders als in Deutschland. Es gab sogar eine Art Kartoffelsalat. Was etwas merkwürdig war, dass es während des Essens Nachos und Chips und so einen Kram gab und dass es überhaupt keine Soßen oder Ketchup für das Fleisch gab. Außerdem wurden x-Kilo Gemüse auf den Grill geworfen und es wurde mit einem riesigen Gas-Gill gegrillt – Kohlegrills sollen hier ziemlich selten sein. Achja, was wirklich lustig war: Wir waren ja wie erwähnt zu 5. und jeder kam aus einem anderen Land – Deutschland, China, Kambodscha, England und Korea. Da sieht man mal wieder wie multikulturell Vancouver ist.
Ich hatte auf jeden Fall einen fantastischen Abend gestern.

Abends zu Hause angekommen habe ich dann das erste Mal Wäsche gewaschen in Kanada. Waschen sowie trocknen kosteten jeweils $1 – da ließ ich mich natürlich nicht lumpen. Ich musste aber nur wegen dem Trockner noch bis halb 2 wach bleiben, weil der über eine Stunde gebraucht hat. Als ich das Zeug dann endlich da raus geholt hab war es immernoch nass. Hab mich nur gefragt woran das wohl liegen kann und hab dann geglaubt, dass ich einfach zu viel Wäsche da reingestopft hätte. Heute Nachmittag hab ich dann erfahren, dass einer der beiden Trockner wohl vorgestern kaputt gegangen ist…..naja, was solls, heute habe ich das Zeug dann nochmal in den anderen Trocknen gestopft und voilá - die Wäsche ist trocken - Good Job Trulli!



Gestern Abend habe ich übrigens noch dringend darauf gewartet, dass sich meine Reisepartner mal bei mir melden wann es denn heute losgehen soll. Vergeblich blieb ich noch etwas länger wach. Heute morgen kam dann eine schlechte Nachricht – es geht wohl doch erst einen Tag später in die Rocky-Mountains los. Was für ein Glück, dass ich mit Vince so einen super Host habe, der mir prompt angeboten hat doch einfach noch eine weitere Nacht hier zu bleiben, damit ich nicht für die eine Nacht in ein überteuertes Hostel gehen muss.

Letztendlich war es aber ganz cool, dass es heute noch nicht geklappt hat. So konnte ich mit Leon, einem der beiden Rocky-Mountains-Mitreisenden , noch weiterhin Vancouver erkunden und ich konnte mir noch den Kitsilano Beach angucken. Es war wieder ein super sonniger Tag und wir liefen über zwei verschiedene große Brücken und konnten eine Menge sehr guter Fotos schießen.

Vorhin waren Vince, Leon und ich dann noch zum ersten Mal in meinem Leben Sushi essen. Eine wirklich ungewöhnlich Erfahrung und ich weiß nicht wirklich ob ich es nun mag oder nicht. Auf jeden Fall war es ziemlich teuer, weil wir noch eine Menge drumherum mitbestellt haben. Es hat sich aber gelohnt und ich bin wieder um eine coole Erfahrung reicher. Mit den Essstäbchen klappt es langsam auch etwas besser als beim ersten Mal – mal sehen wann ich das nächste mal die Möglichkeit habe meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Morgen soll dann endlich der Roadtrip Richtung Rocky-Mountains mit Endstation Lake Louise losgehen. Ich freu’ mich drauf !

Es gibt übrigens neue Fotos.

Ich hoffe euch allen geht es gut daheim.

Gruß,

Trulli





Montag, 13. September 2010

Stanley Park & Couchsurfing

Gestern musste ich bis 11 Uhr morgens alle Sachen zusammengepackt haben, weil ich aus dem Hostel auschecken musste. Mein Couchsurfing-Host Vince hatte jedoch erst um 17 Uhr Zeit mich am Hostel aufzugabeln da er vorher noch arbeiten musste. Zum Glück gab es die Möglichkeit seine Sachen am Tag des Auscheckens noch im Hostel zu lagern, sodass ich den Vor- und Nachmittag ohne den nervigen Ballast durch die Gegend laufen konnte.

Ich hatte die Idee den Tag zu nutzen um endlich den größten Stadtpark Nordamerikas zu erkunden. Kurz vorher rumgefragt ob jemand Lust hätte mitzukommen und direkt drei Mitstreiter gefunden. Gegen 11 Uhr morgens sind wir dann hier aufgebrochen und nach ’ner guten halben Stunden sind wir dann auch schon angekommen. Der Weg dorthin hatte noch ein Strassenfest auf einer der großen Hauptstraßen zu bieten – aus welchem Grund es stattgefunden hat, weiß ich nach wie vor nicht.

Nachdem wir erstmal am Rand des Stanley Parks rumgelaufen sind, entschlossen wir uns mal einen der Trails mitten im Park zu laufen. War echt cool und kaum vorstellbar, dass es so viel Natur mitten in einer Großstadt geben kann. Was mich immernoch sehr ärgert, ist, dass wir keine Waschbären gesehen haben, sondern nur 2 Eichhörnchen die man auf den Bildern auch noch sehr schlecht erkennen kann. Irgendwann haben wir den riesigen Park einmal in der Mitte durchquert und kamen an der anderen Seite am Ufer wieder raus. Ich traute meinen Augen nicht, was für eine super Aussicht man auf einmal hatte – zum Glück hatte ich meine Kamera dabei. Den Rest des Weges sind wir auch weiterhin am Ufer langgelaufen und als wir aufeinmal um eine weitere Kurve gelaufen waren gab es den unglaublichen Blick auf die Skyline von Vancouver. Damit musste ich mich natürlich direkt fotografieren lassen.



Nach 5 Stunden rumlaufen ging es dann wieder zurück zum Hostel um mein Gepäck zu holen und auf Vince zu warten. Pünktlich um 17 Uhr hat er mich dann auch abgeholt und es ging in Richtung seiner Wohnung. Während der Autofahrt haben wir eine Weile geredet und nebenbei hat er ein paar seiner Freunde angerufen und gefragt ob diese Lust haben später noch essen zu gehen. Vince war übrigens von der ersten Minute an super nett und hat mir erzählt, dass er in einer Bank arbeitet. Die Kommunikation generell funktioniert für mich bisher sehr problemlos.

Vince wohnt etwa 2-3km außerhalb von Downtown und dementsprechend schnell verging auch die Heimfahrt. Auf dem Weg nach Hause haben wir eine Freundin von ihm mitgenommen die später mit zum Essen kommen wollte. Als wir in die Wohnung kamen sprang uns sofort seine Hündin Daisy entgegen. Daisy fehlt leider ein Vorderbein, sie trotzt aber so extrem voller Energie und ist einfach nur cool. Wenn man nicht sehen würde, dass ihr ein Bein fehlt, dann würde man es nicht merken, weil sie mindestens genau so viel rumrennt wie jeder andere Hund. Die Couch (Foto) auf der ich bei Vince schlafen darf ist super gemütlich, würde fast sagen, dass ich es gar nicht besser hätte treffen können.

Später am Abend sind wir dann noch mit 3 Freunden von Vince in ein kambodschianisches Restaurant gegangen. Er selbst kommt aus Kambodscha und wollte mir so einen Teil seiner Kultur vermitteln. Nunja – das Essen war etwas abgefahren. Ich hab’ „lemongrass beef“ bestellt und war etwas über den übertrieben starken Geschmack des Zitronengrases verwundert. Das Fleisch konnte man fast nicht mehr schmecken. Ich hab dann leider bemerkt, dass ich kein Fan von Zitronengras bin und hab dementsprechend nur die Hälfte des Fleischs gegessen. Vince hat mir gezeigt wie man mit Essstäbchen isst und hat außerdem noch andere Spezialitäten bestellt die eigentlich echt gut geschmeckt haben und extrem scharf waren. Nach dem Essen ging es dann noch in Vdie Wohnung von Vince wo wir noch Karten gespielt haben und eine Freundin von ihm „fritierte Banane mit Schokoladeneis“ für jeden gemacht hat. Da ich ohnehin kein Bananen-Fan bin, hab ich einfach mal verzichtet – hoffe das war nicht unhöflich. Gegen 1 gings dann auf die gemütliche Couch zum Schlafen.

Heute war dann eher ein ruhiger Tag. Wir sind erst gegen halb 12 aufgestanden und haben dann Rührei mit Würstchen und Schwarzbrot, welches ich aus Deutschland mitgebracht habe, gegessen. Sonntags ist immer Football-Day in Nordamerika und Vince wollte seine Mannschaft spielen sehen. Ich hab dann einfach mal mitgeguckt und bin nach dem Spiel noch alleine los in die Innenstadt. Es war bereits 18 Uhr als ich losgegangen bin und ich wollte Chinatown unbedingt sehen bevor es dunkel wird, da es dann anscheinend sehr ungemütlich werden soll…Und es stimmt wirklich, während nahenazu ganz Vancouver sehr sauber und Obdachlosen-frei ist, so kann man mit dem Gebiet rund um Chinatown wirklich nicht prahlen. Extrem viele Obdachlose liefen dort durch die Straßen. Chinatown in Vancouver ist übrigens das größte Chinatown Nordamerikas.

Ich bin dann noch in einem Park gewesen und dann 1-2km an einem Ufer langgelaufen bis ich aufeinmal bei einem Casino ankam. Da standen bestimmt 15-20 Leute vor dem Eingang und ich dachte erst, dass das ein Club wäre oder so. Ich bin dann auch einfach mal reingangen und war super überrascht wie riesig das Casino war und vorallem wie viele Leute da drinne am spielen waren. Ich hab dann unerlaubter Weise einfach mal ein paar leider sehr unscharfe Bilder geschossen.

Nach 4 Stunden ging es dann wieder zurück zur Wohnung und ich kam noch an einem Supermarkt vorbei um Milch und Äpfel zu kaufen. Vollgepackt mit neuen sehr geilen Bildern sitze ich jetzt hier und schreibe diesen Eintrag.



Mal schauen was morgen so passiert.

Gruß,

Trulli





Freitag, 10. September 2010

Die asiatische Bank

Einige von euch werden sicher schon bemerkt haben, dass ich mittlerweile eine ganze Menge Fotos geuploaded habe. Für die, die immer noch nicht wissen wie sie zu diesen gelangen -> an der linken Seite ist ein Link der „Fotos“ heißt. Ansonsten ist Vancouver bisher extrem interessant, aber auch teilweise anstrengend. Bin die letzten 2 bzw. 3 Tage jeden Tag ungefähr 6-7 Stunden durch die Gegend gelaufen weil es halt so Vieles zu entdecken gibt.

Die beiden Seminare mit unterschiedlichen Informationen bzgl. Reisen, Arbeiten und Wohnen sind nun auch vorüber. Zu 90% wurde Wissen vermittelt, dass ich mir bereits seit Monaten in irgendeiner Weise angeeignet hatte….naja was solls – jetzt kann ich ja wieder um die Uhrzeit aufstehen wie es mir gefällt =)

Nachdem gestern das 1. Seminar zu Ende war, ging es gegen 17:30 in ein Pub. Ich hab nicht schlecht gestaunt als ich letztendlich fast $22 für mein Hamburger-Menu (war sogar im Angebot) und 2 Bier bezahlt habe. Was soll ich sagen, Vancouver ist einfach eine unverschämt teure Stadt. Es muss hierbei erwähnt werden, dass es relativ üblich ist 10-15% Trinkgeld zu geben und alle ausgeschriebenen Preise ohne 7% Mehrwertsteuer angegeben sind… Ich finde es ja ok, dass Trinkgeld gegeben wird, was ich aber nicht ok finde ist, dass Kellner einfach selbst 17% Trinkgeld in die Rechnung einkalkulieren. Das ist hier anscheinend Gang und Gebe. Wenn ihr also mal in Kanada (das selbe gilt vermutlich für die USA) sein solltet und z.B. eine Pizza für $10 essen wollt, dann könnt ihr damit rechnen, dass sie euch $13 kosten wird. Apropos Pizza, eine normale Tiefkühlpizza(!) kostet hier in Downtown um die $10. Die billigste Pizza ist hier erstaunlicher Weise das deutsche Produkt „Ristorante“, die immernoch ca. $8 kostet und somit über das doppelte als bei uns zu Hause.

In Hinblick auf Geld habe ich gestern auch einfach zu viel ausgegeben. Nicht nur, dass ich noch eine weitere Hostelnacht für fast $35 buchen musste, ich war sogar noch beim „5-Pin Bowling“. „Was zur Hölle ist 5-Pin Bowling?“ werden sich 99% von euch gerade sicherlich fragen. Es ist im Prinzip eine Mischung aus normalen Bowling und Kegeln. Die Bahn ist eine stink normale Bowlingbahn, aber es gibt halt statt 10 nur 5 Pins. Außerdem wirft man mit den selben Kugeln/Bällen wie beim Kegeln. Es gelten auch andere Regeln als beim Bowling oder Kegeln. So haben die 5 Pins einen unterschiedlich hohen Punktewert etc. Außerdem gab es keinen Computer der die Punkte aufzeichnet, sondern wir mussten alles per Hand aufschreiben. Das klingt zwar alles irgendwie nach Steinzeitbowling hat aber super viel Spaß gemacht weil man die Kugel mit einer unglaublichen Geschwindigkeit da reinknallen konnte.

Ich war natrülich nicht alleine dort – ich war in Gesellschaft eines super lustig lässigen Amerikaners aus New Jersey und einem weiteren deutschen Work & Traveler. Danach waren wir dann noch in einem Pub und ich hab’ das erste Mal Bier in einem Pitcher gesehen. (Ist auf einem der Bilder zu sehen)

Heute stand dann erstmal ein Besuch im Sinclair Center an. Das ist der Ort an dem man seine Sozialversicherungsnummer beantragt. Das ging relativ flott von der Hand und so hatte ich dann noch Zeit ein Bankkonto bei der „Bank of Montreal“ zu eröffnen. Zum Thema Banking in Kanada werde ich nochmal in einem anderen Beitrag was schreiben, da ich das Gefühl hab, dass der Eintrag ohnehin zu lang ist und so gut wie keiner bis hier hin gelesen hat. Ihr werdet euch sicher fragen warum ich diesem Eintrag diesen verwirrenden Namen gegeben habe. Hier die Antwort: die Zweigstelle der „BoM“ hier in Vancouver beschäftigt zu 100% Asiaten. Ohnehin ist Vancouver äußerst multikulturell und es laufen hier gefühlt zu 60% asiatische Mitbürger durch die Gegend.

Das wars dann ersmtal wieder. Ab morgen werde ich erstmal für 2 Tage couchsurfen. (http://www.couchsurfing.org)

See ya





Mittwoch, 8. September 2010

Aus Vancouver

Nach insgesamt 11 Stunden Flug bin ich endlich angekommen. Hab’ letzte Nacht nur ca. 3 Stunden geschlafen und bin jetzt halt immernoch auf den Beinen. Hier ist es gerade 18:30 Uhr. (9 Stunden Zeitverschiebung) und es ist wirklich super Wetter – kein Wind, klarer Himmel, sonnige 20°C. Nachdem wir am Flughafen mit einem Bus, der gefühlte 50 Jahre alt war, abgeholt worden, ging es ersmtal durch die komplette Stadt zum Hostel. Ihr könnt euch das kaum vorstellen: Die Nachbarschaften bzw. Häuser sehen wirklich 1:1 wie aus nordamerikanischen Filmen aus, kein Haus gleicht dem Anderen. Die Straßen gehen oft kilometerweit einfach nur gerade aus, dafür ständig hoch und runter. Im Flugzeug hab ich Bilder von Grönland wie aus dem Bilderbuch geschossen, wirklich traumhaft.



Das ist eins der besagten Bilder, andere uploade ich noch in der Sektion am rechten Rand.

An sich gefällt mir das Hostel hier ganz gut. Es gibt nur 4 Betten in jedem Zimmer und das W-LAN funktioniert bisher auch erste Sahne. Die nächsten 2 Tage verbring’ ich hier vermutlich vormittags mit relativ langweiligen Seminaren und nachmittags ist wohl bestimmt noch ein Besuch des Stanley Parks drin. Freitag findet dann in der Innenstadt ein FlashMob statt den ich mir definitiv anschauen werde und wahrscheinlich treff ich mich da auch mit meinem ersten Couchsurfing-Host. Das ganze Wochenende werde ich wohl mit Couchsurfing verbringen und hoffe, dass mir die Hosts Vancouver ein wenig näher bringen werden.

Am Montag ist dann geplant ca. 900km nach Lake Louise, AB mit dem Bus zu fahren um einen Bekannten zu besuchen, der mir angeboten hat, dass ich erstmal ein paar Tage bei ihm übernachten darf damit ich mir dort einen Job suchen kann.


Mal schauen was heute noch so los ist. Eventuell werde ich gleich erstmal „dick“ mit meinen krassen kanadischen Dollars einkaufen gehen damit ich die nächsten 2 Tage etwas zu essen habe.

Den nächsten Eintrag gibts wohl aus der Wohnung eines Couchsurfing Hosts.





Dienstag, 7. September 2010

Ready for takeoff

Wie ich es versprochen habe kommt nun wirklich noch ein kurzer Eintrag vor dem Abflug.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht aus welchem Grund ich zu dieser Zeit hier noch sitze und einen Eintrag verfasse – schließlich klingelt der Wecker in guten 4 Stunden. Vermutlich kommt es daher, dass ich sowieso schon weiß, dass ich nicht einschlafen werde. Die Aufregung wird halt immer größer. Unfassbar, dass es in nicht einmal 10 Stunden „goodbye Germany“ heißt. Den Rucksack hab ich vorhin endlich bepackt – materiell bin ich vorbereitet, aber auch gedanklich? Realisiert habe ich es noch nicht wirklich, dass ich meine Familie und Freunde vermutlich erst in 12 Monaten wieder sehen werde. Ich weiß nur eins: Ich habe richtig bock auf das Abenteuer das mich erwartet, auf die guten, wie die schlechten Zeiten und hoffe mich immer richtig durchbeißen zu können!





Freitag, 3. September 2010

Ready to rumble

Das Zelt steht. Getränke, Essen, sowie eine „Heizung“ (spezieller Dank an Tina) sind organisiert. Die Party kann quasi starten. Die Nasen, die sich hier zum Schlafen angemeldet haben, bitte ich noch mal ausdrücklich darum ihren eigenen Schlafsack und eigentlich auch Iso-Matte mitzubringen. Bevor wieder Leute aus Spaß erst um 0 Uhr kommen, schreib ich die Uhrzeit 19:30 noch ein hundertzwanzigstes Mal hier rein.

Und was ist an der Reise-Front so los?

Ich würd’ sagen mittlerweile habe ich alle Sachen zusammen die ich mir vorher vorgenommen hatte. Das einzige Problem das nicht lösbar scheint sind die verfluchten Kontaktlisen. Fünf Wochen lang bin ich wöchentlich zum Optiker gerannt um mir dann immer wieder anzuhören, dass die Linsen nun auch wieder nicht passen. Mittwoch war ich dann auch wieder in Heide und da hab ich dann letztendlich erfahren, dass meine Augen nicht Kontaktlinsen-kompatibel sind….Die Vorstellung ohne Brille durch Kanada zu streifen ist somit endgültig zerschlagen – schön wär’s gewesen.


So long,

ich melde mich noch mal vor dem Abflug.

Bis heute Abend