Mittwoch, 23. Februar 2011

66 hours later

Nach 3500 Kilometern, 2 Zeitzonen und insgesamt 66 Stunden Zugfahrt bin ich am gestrigen Abend ziemlich erschöpft in Toronto angekommen. Abgesehen von der Tatsache, dass sich während der Zugfahrt 8 Stunden Verspätung eingeschlichen haben, war die Zeit relativ angenehm. Ich hatte 2 Plätze für mich allein und die Beinfreiheit war mindestens doppelt so groß als wäre ich mit dem Bus gefahren. Es stellte sich heraus, dass es wesentlich angenehmer war tagsüber zu schlafen, da die Person direkt hinter mir einfach unglaublich laut geschnarcht hat…


Die Zeit in der ich nicht geschlafen habe, hab ich hauptsächlich damit verbracht mir Serien und Filme anzuschauen. Glücklicherweise hatte jeder Platz sogar eine eigene Steckdose und mein Netbook lief dadurch quasi durchgehend. Ab und zu hab’ ich auch noch mal in einem meiner eBooks zum Französisch lernen rumgeschnuppert, da ich meine „Kenntnisse“ später in Montréal schon ganz gern ausbauen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viele Vokabeln in meinem Gedächtnis hatte.
Da ich beinahe 9 Stunden verspätet am Bahnhof in Toronto ankam und ich keinerlei Kontaktinformationen meines Couchsurfing-Hosts hatte, brauchte ich erstmal eine kleine Nachdenkpause. Abends 19 Uhr in einer fremden Stadt, kein Guthaben auf dem Handy, kein W-Lan, 2 schwere Rucksäcke und Jogginghose an. Es hätte zu diesem Zeitpunkt kaum besser laufen können... Aber bevor ich mich weinend in die Ecke setzte, entschied ich mich doch dazu ein Starbucks für freies W-Lan aufzusuchen. Nach geschätzten 3 Minuten hab ich dann auch den ersten Laden gefunden und hab’ mich dreist reingesetzt ohne mir etwas zu kaufen. Das W-Lan funktionierte prima und nachdem ich die Telefonnummer meines Hosts in meinen E-Mails gefunden habe, hab ich mit meinem neuen „Skype-Credit“ direkt mal aus dem Café aus angerufen.

Das Blatt wendete sich – glücklicherweise war er gerade nur 5 Minuten vom Bahnhof entfernt und es wäre kein Problem mich dort abzuholen. Direkt danach traf ich mich also mit Jason und zusammen haben wir dann die S-Bahn zu seiner Wohnung genommen. Er wohnt ziemlich zentral in Toronto, zwar nicht direkt in Downtown, aber mit der S-Bahn sind es nur ca. 10 Minuten. Man braucht auch nicht umzusteigen, weil er direkt an der Hauptstraße wohnt, schon ziemlich super. Abends sind wir dann noch zu einem Supermarkt direkt um die Ecke gelaufen und ich hab mir den feinsten Gaumenschmaus ($2 Maccaroni für die Mikrowelle) gegönnt.


Nachdem ich heute dann erstmal schön ausgeschlafen habe, bin ich direkt Richtung Downtown gelaufen. Ich hab’ die Strecke entlang des Ontariosees gewählt und hatte dadurch eine schön, wenn auch kalte Aussicht auf’s Wasser. Nach etwa 1 Stunde bin ich dann auch in Downtown angekommen und konnte einen Blick auf die vielen Wolkenkratzer werfen. Um ehrlich zu sein hätte ich mir die Innenstadt, bzw Toronto allgemein, nicht so groß vorgestellt. Vancouver kam mir kleiner, aber auch weiter auseinandergezogen vor. Wirklich richtige Großstadtatmosphäre wie man es aus Deutschland nicht gewohnt ist.


Nachdem mir immer kälter wurde und der Himmel heute sehr klar war, entschied ich mich dazu das völlig überteuerte Ticket für den berühmten CN-Tower zu kaufen. $20 um den 553 Meter hohen Turm raufzufahren sind wirklich zu viel des Guten, auch wenn die Aussicht wirklich klasse war. Von oben hat man wirklich nochmal gesehen wie riesig die Stadt wirklich ist. Falls ihr aber nochmal nach Toronto kommen solltet, kann ich preislich nicht empfehlen oben raufzufahren.


Jetzt überlege ich gerade was ich die nächsten Tage in Toronto noch genau machen möchte. Für morgen habe ich erstmal eine günstige Tagestour zu den weltbekannten Niagara Fällen gebucht und Freitag werde ich eine Brauerei und andere Dinge in Toronto besichtigen. Achja, Freitag wechsel ich auch nochmal für 2 Tage meinen Host, da Jason am Wochenende keine Zeit hat. Am Sonntag habe ich dann schon eine Mitfahrgelegenheit in die Hauptstadt Kanadas (Ottawa), in der ich vermutlich 2-3 Tage bleibe, bevor es dann nach Montréal geht. In Montréal geht es dann direkt auf Wohnungs- und Jobsuche, aber dazu in ein paar Tagen mehr!


Haltet die Ohren steif.

F.Z





1 Kommentar:

  1. das Glasboden-Foto ist vary nais ^^
    hoffe in den 66 std. hast du mal ne Postkarte fertig bekommen ... ;)
    Gruß, Lars

    AntwortenLöschen