Montag, 3. Januar 2011

Einfach mal den Koch raushängen lassen

Vorweg, frohes neues Jahr. Ich hoffe Ihr seid alle gut in’s neue Jahr gestartet und musstet Neujahr nicht arbeiten.

Aber fangen wir erstmal mit Weihnachten an. An Heiligabend hatte ich nach 6 Arbeitstagen endlich mal einen Tag frei und habe mir überlegt wie ich diesen denn verbringen möchte. Ich hab’ mich dazu entschieden den Abend damit einzuläuten einen legendären Lebkuchen-Zug zu basteln. Ich war einen Abend zuvor extra im 50km entfernten Banff um ein Lebkuchen-Haus zu suchen. Nach 3 Stunden, geschätzten 10 Läden voller Enttäuschungen und beinahe aufgegebener Hoffnung, habe ich als Kompromiss ein Lebkuchen-Zug-Bastel-Set gefunden.
Hat ziemlich viel Spaß gemacht das „Ding“ zusammenzubauen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen:


Gegen 19 Uhr habe ich dann 3 andere Deutsche zum Weihnachtsessen in unserer Wohnung eingeladen. Für 90% der Bewohner hier wird nämlich erst richtig am 25. bzw. 26. Dezember gefeiert. Etwa 20 Minuten bevor die anderen kamen habe ich mir überhaupt erst überlegt was ich denn kochen möchte. Am Ende gab es eine Art Fischauflauf mit Tomaten, Paprika und einer Menge Käse überbacken. Als Soße eine leckere Zitronen-Dill Soße und einer der anderen hatte ganz überraschend noch sehr gute gebackene Kartoffelscheiben mitgebracht.


Ich hätte ja nicht erwartet, dass meine Konstellation so ein kulinarischer Hit werden würde. Auf jeden Fall hat es allen sehr gut geschmeckt und es enstand jedenfalls ein bisschen Weihnachtsstimmung. Sogar Geschenke gab es – Leon hat mir deutsches Bier (Becks) geschenkt und von mir hat er eine Art Süßigkeiten-Box für „Notfälle“ bekommen. Außerdem habe ich an Heiligabend noch Geschenke von meinen Eltern aufgemacht über die ich mich sehr gefreut habe.

Am 1. Weihnachtstag deutete alles darauf hin ein ganz normaler Tag zu werden. Nach nur einem Tag frei direkt wieder von 9 Uhr bis 17:30 Uhr arbeiten und zu Hause dann erstmal entspannen. Meine Mitbewohner und ich hatten eigentlich vorher geplant ein großes Weihnachtsessen am 25. Dezember zu veranstalten, jedoch kamen wir irgendwie nicht mehr dazu einzukaufen. Bis 19 Uhr saßen wir zu 5. in unserem Wohnzimmer und ärgerten uns ganzschön über unsere Dummheit. Aufeinmal öffnete sich jedoch die Haustür und unser Mitbewohner Steve aus England kam mit geschätzen 10 Tüten voller Lebensmittel in die Tür gestolpert. Irgendwie hatte er es doch noch auf die Reihe bekommen einzukaufen und wir veranstalteten tatsächlich noch ein Weihnachtsessen. Und es war sogar wirklich gut: Truthahn und Schinken mit Kartoffelbrei, Erbsen, Wurzeln und einer ziemlich guten Cranberry-Soße.


Achja, außerdem hatte ich meinen ersten Couchsufer zu besuch. Dave, mein alter Couchsurfing-Host aus Edmonton entschied sich über die Weihnachtstage nach Lake Louise zum Ski fahren zu kommen und ich bot ihm natürlich eine Couch an. Dass er hier sogar noch ein leckeres Weihnachtsessen bekommen würde, hätte er wohl selbst nicht erwartet. War auf jeden Fall mal ganz witzig so auf der anderen Seite des Couchsurfing-Prinzips zu agieren.

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr waren arbeitstechnisch einfach nur stressig. Es hatte erneut jeder wieder nur einen Tag in der Woche frei und das Skigebiet war einfach absolut überfüllt. Ich glaub’ in der Cafeteria mussten manche Leute ungefähr 40 Minuten auf eine Portion Pommes warten, weil die Schlange so lang war. Glücklicherweise sind die großen Feiertage jetzt auch wieder vorüber und solch stressige Tage wird es vermutlich nicht mehr geben in dieser Saison.

An Silvester selbst hatte ich meinen nächsten freien Tag seit Heiligabend. Für 18 Uhr hatte ich mich mit einem Freund verabredet um ein Silvester-Essen zu kochen. Wir haben uns für eine riesige Nacho-Platte mit Hackfleisch und etlichen anderen Sachen entschieden. Es sah so gut aus, dass es fast zu schade zum Essen war.


Hat auf jeden Fall extrem gut geschmeckt. Danach waren wir beide dann bei einem anderen deutschen auf ein paar Bier eingeladen. War nicht die cleverste Idee die ca. 1km-Strecke ohne Mütze und Handschuhe zu gehen – es waren nämlich -30°C. War ganz amüsant an den Ort zurückzukehren an dem ich vor ungefähr 3 Monaten mal für 2 Wochen gewohnt habe. Hat viel Spaß gemacht und um etwa 22 Uhr sind wir dann wieder zurück nach Hause gelaufen um auf die große Party hier im Gemeinschaftsraum zu gehen. Waren sicherlich um die 150 Leute dort und der Jahreswechsel wurde demnach auch lautstark gefeiert. Ich glaub gegen 0:45 Uhr war für mich aber schon Ende, weil ich nächsten Tag wieder arbeiten musste und nicht mit dem größten Kater aufwachen wollte. Nunja, morgens fühlte ich mich dennoch ziemlich beschissen und der Tag zog sich ganzschön in die länge. Was war ich froh als ich um 18 Uhr wieder zu Hause in meinem Bett lag und mir einfach nur noch einen Film angeschaut habe.

Achja, das Resultat der Silvester-Wanderung bei -30°C ist eine ziemlich dicke Erkältung die ich neben dem Kater an Neujahr auch noch mit mir rumschleppen durfte…gestern habe ich mich den ganzen Tag auch noch völlig übermüdet und krank gefühlt, glücklicherweise geht es mir mittlerweile wieder etwas besser. Zum Glück ist jetzt mittlerweile wieder „Halbzeit“ in der jetzigen 6-Tage-Arbeitswoche…

Ich hoffe Eure ersten Tage in 2011 sind etwas gesünder verlaufen.
Haltet die Ohren steif,

Flo





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen