Dienstag, 8. März 2011

Jamaika

So,

nachdem mein Bruder relativ schnell erraten hat wo ich mich momentan aufhalte, kann ich es hier auch nochmal bestätigen. Seit Freitag befinde ich mich auf Jamaika in der schönen Karibik und erlebe somit quasi eine Reise in einer Reise. Der klirrend kalte Winter in Kanada eignete sich eher schlecht für’s Rumreisen und daher entschloss ich mich äußerst spontan meine ohnehin geplante Karibikreise nun etwas nach vorne zu verschieben. Insgesamt werde ich einen ganzen Monat hier verbringen und versuchen jede Himmelsrichtung der Insel für ein paar Tage zu erkunden. Der Flug hier hin war übrigens ein Schnäppchen, das in der selben Preisklasse wie die Fahrt Edmonton-Toronto lag. Sonst hätte ich es auch gar nicht gemacht…

Nach meinem 4-stündigen Flug am Freitag von Montréal nach Montego Bay gab’s erstmal den ersten Temperaturschock. Von noch -16°C in Montréal rein in’s 28°C sonnige Montego Bay. Man konnte fast nicht richtig atmen, weil man diese Temperaturen einfach seit Ewigkeiten nicht mehr gewohnt war. Nachdem ich schnell alle unnötigen Kleidungsstücke aus dem Flugzeug in meinen Rucksack gestopft hatte, konnte der „Sommer“ beginnen!

Von insgesamt 2,3 Millionen Einwohnern auf Jamaika, gibt es doch glatt ganze 3 Couchsurfer die eine Couch anbieten. Ich hatte mal wieder unglaubliches Glück und wirklich alle 3 von ihnen boten mir eine Couch für einige Tage an. Achja, nicht dass ihr euch das falsch vorstellt: Auch wenn Jamaika teilweise ein Land der dritten Welt ist, liegen die Preise für Unterkünfte und Verpflegung auf dem genau selben Niveau wie in Deutschland. Es ist also keineswegs ein Billig-Urlaubsland wie beispielsweise Thailand. Da ich aber ohnehin den Monat lang kein Vollzeit-Tourist bin und einfach 90% meiner kompletten Gehälter im vergangenen halben Jahr gespart habe, werde ich hier schon irgendwie über die Runden kommen.


Vom Flughafen aus musste ich erstmal irgendwie an die Westküste kommen. Draußen vor Tür sprang einem sofort eine Horde wilder Taxifahrer entgegen die nur schwer locker ließen. Glücklicherweise hatte ich mich über die meisten Umstände im vornerein schon gut informiert und hatte ebenso ein Ticket für eine günstige Busgesellschaft für die 70km Strecke gebucht. Ich kann nur soviel sagen, dass das wohl die abgedrehteste Autofahrt meines Lebens war. Nicht nur, weil hier linksverkehr herrscht - jeder fährt einfach wie er lustig ist. Unser Fahrer hat auf der 1 ½ stündigen Fahrt ungelogen ca. 80x gehupt. Vorbei an Bettlern, Palmen, unzähligen Stränden und Hotels kamen wir dann auch an der 1. Station an. Von da aus sollte mich dann ein Freund meiner Couchsurfer zu ihnen nach Hause fahren. Unglücklicherweise war der aber bis Abends nicht zu Haus und so arrangierte mir sein Sohn eine Fahrt um in die „Berge“ zu kommen. Ich war erstmal ziemlich baff als ich hier ankam. Ein Haus oben auf der Spitze eines kleineren Berges mit Aussicht auf’s Meer. Die Abendstunden wurden dann gemütlich auf der Terasse verbracht und später wurde mir noch meine eigene Hütte gezeigt.


Gleich früh am nächsten morgen bot mir mein Host an mit ihm zusammen schnorcheln am Riff zu gehen. Die 5-minüte Fahrt auf dem Motarrad durch das kleine Dorf hat ziemlich viel Spaß gemacht und als ich dann das kristallblaue Wasser an den Riffs gesehen hab, dachte ich erst, ich kann meinen Augen nicht trauen. Kurz die Flossen und anderes Equipment angelegt und los gings! Das Wasser war zwischen 5 und 15 Metern tief und man konnte einfach alles auf dem Grund sehen. Wir haben noch eine kleine Harpune mitgebracht um ein paar Fische für’s Mittagessen zu erlegen, jedoch haben wir außer einem 30cm langen Krebs nichts erlegen können. Es war nicht die schlauste Idee direkt am ersten Tag zu vergessen seinen Rücken mit Sonnencreme einzuschmieren und dann 3 Stunden lang auf der Oberfläche des Wassers rumzuschwimmen. Das Resultat war der wohl übelste Sonnenbrand meines Lebens auf meinem kompletten Rücken. Zum Glück ist der mittlerweile nicht mehr so stark…aber für die besondere Schnorchelerfahrung kann man sich sowas auch mal antun.


Nachmittags sind wir dann noch zum „blue hole“ gegangen. Eine Mineralquelle mitten auf dem Festland die ca. 8 Meter tief in den Boden reingeht. Das Wasser ist dann nochmal 12 Meter tief und ebenfalls glasklar. Wenn man möchte, kann man von oben in das Loch reinspringen und mit einer Leiter wieder rausklettern. Hab ich mir natürlich nicht nehmen lassen dort gratis ein paar Mal reinzuspringen. War beim 1. Mal zwar schon ein bisschen unheimlich, aber als man dann gesehen hat, dass andere das auch gemacht haben, konnte man sich sicher sein dass das Wasser tief genug sein würde.


Am 2. Tag ging es dann in’s 15km entfernte Negril. Negril ist so ziemlich der Touristenort schlecht hin auf Jamaika und dort ist es auch wo die größte Hotel/Resort-Dichte vorhanden ist. Das liegt daran, dass der weiße Sandstrand dort 11km(!) lang ist und jegliche Art von Wassersport angeboten wird. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass der Strand wirklich genau so wie in diesen „Ein Urlaubstraum wird wahr – Katalogen“ aussah. Mit ein paar jamaikanischen Bier bin ich dann erstmal am Strand langgeschlendert und habe später noch meinen alten Fahrer wiedergetroffen, der seine Hütte direkt am Strand hat. Abends ging’s es dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln (wenn man das so nennen kann) wieder nach Hause.


Nach 4 Tagen auf dem Berg werde ich nacher wohl erstmal für 2 Tage nach Negril ziehen. Eventuell sogar in ein Zelt, dass mir der „Fahrer“ direkt am Strand angeboten hat. Mal sehen was passiert – Fortsetzung folgt.


Achja – ich bin heute vor genau einem halben Jahr aus Deutschland abgeflogen. Die Zeit vergeht!





3 Kommentare:

  1. Nice Blog Flow. Beautiful Pictures. I am so happy your trip is going well. I told you it would. :)

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  2. Da haben die von Scottland Yard, doch echt deinen Aufenthaltsort verraten. Sowas aber auch. :)
    Endlich mal wieder nen bisschen Sonne, was?

    Viel Spaß noch,
    scheint dir ja gut zu tun.

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  3. wow trulli, hast du ziemlich heftig abgenommen auf deinem Trip?! du siehst gut aus!

    ich wär jetzt auch gern in der Sonne, zwar scheint bei uns mal die Sonne, aber warm ist es noch nicht :(
    Genieß es und ich freu mich schon auf den nächsten Eintrag.

    Bis denni

    Hanna :)

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