Montag, 13. September 2010

Stanley Park & Couchsurfing

Gestern musste ich bis 11 Uhr morgens alle Sachen zusammengepackt haben, weil ich aus dem Hostel auschecken musste. Mein Couchsurfing-Host Vince hatte jedoch erst um 17 Uhr Zeit mich am Hostel aufzugabeln da er vorher noch arbeiten musste. Zum Glück gab es die Möglichkeit seine Sachen am Tag des Auscheckens noch im Hostel zu lagern, sodass ich den Vor- und Nachmittag ohne den nervigen Ballast durch die Gegend laufen konnte.

Ich hatte die Idee den Tag zu nutzen um endlich den größten Stadtpark Nordamerikas zu erkunden. Kurz vorher rumgefragt ob jemand Lust hätte mitzukommen und direkt drei Mitstreiter gefunden. Gegen 11 Uhr morgens sind wir dann hier aufgebrochen und nach ’ner guten halben Stunden sind wir dann auch schon angekommen. Der Weg dorthin hatte noch ein Strassenfest auf einer der großen Hauptstraßen zu bieten – aus welchem Grund es stattgefunden hat, weiß ich nach wie vor nicht.

Nachdem wir erstmal am Rand des Stanley Parks rumgelaufen sind, entschlossen wir uns mal einen der Trails mitten im Park zu laufen. War echt cool und kaum vorstellbar, dass es so viel Natur mitten in einer Großstadt geben kann. Was mich immernoch sehr ärgert, ist, dass wir keine Waschbären gesehen haben, sondern nur 2 Eichhörnchen die man auf den Bildern auch noch sehr schlecht erkennen kann. Irgendwann haben wir den riesigen Park einmal in der Mitte durchquert und kamen an der anderen Seite am Ufer wieder raus. Ich traute meinen Augen nicht, was für eine super Aussicht man auf einmal hatte – zum Glück hatte ich meine Kamera dabei. Den Rest des Weges sind wir auch weiterhin am Ufer langgelaufen und als wir aufeinmal um eine weitere Kurve gelaufen waren gab es den unglaublichen Blick auf die Skyline von Vancouver. Damit musste ich mich natürlich direkt fotografieren lassen.



Nach 5 Stunden rumlaufen ging es dann wieder zurück zum Hostel um mein Gepäck zu holen und auf Vince zu warten. Pünktlich um 17 Uhr hat er mich dann auch abgeholt und es ging in Richtung seiner Wohnung. Während der Autofahrt haben wir eine Weile geredet und nebenbei hat er ein paar seiner Freunde angerufen und gefragt ob diese Lust haben später noch essen zu gehen. Vince war übrigens von der ersten Minute an super nett und hat mir erzählt, dass er in einer Bank arbeitet. Die Kommunikation generell funktioniert für mich bisher sehr problemlos.

Vince wohnt etwa 2-3km außerhalb von Downtown und dementsprechend schnell verging auch die Heimfahrt. Auf dem Weg nach Hause haben wir eine Freundin von ihm mitgenommen die später mit zum Essen kommen wollte. Als wir in die Wohnung kamen sprang uns sofort seine Hündin Daisy entgegen. Daisy fehlt leider ein Vorderbein, sie trotzt aber so extrem voller Energie und ist einfach nur cool. Wenn man nicht sehen würde, dass ihr ein Bein fehlt, dann würde man es nicht merken, weil sie mindestens genau so viel rumrennt wie jeder andere Hund. Die Couch (Foto) auf der ich bei Vince schlafen darf ist super gemütlich, würde fast sagen, dass ich es gar nicht besser hätte treffen können.

Später am Abend sind wir dann noch mit 3 Freunden von Vince in ein kambodschianisches Restaurant gegangen. Er selbst kommt aus Kambodscha und wollte mir so einen Teil seiner Kultur vermitteln. Nunja – das Essen war etwas abgefahren. Ich hab’ „lemongrass beef“ bestellt und war etwas über den übertrieben starken Geschmack des Zitronengrases verwundert. Das Fleisch konnte man fast nicht mehr schmecken. Ich hab dann leider bemerkt, dass ich kein Fan von Zitronengras bin und hab dementsprechend nur die Hälfte des Fleischs gegessen. Vince hat mir gezeigt wie man mit Essstäbchen isst und hat außerdem noch andere Spezialitäten bestellt die eigentlich echt gut geschmeckt haben und extrem scharf waren. Nach dem Essen ging es dann noch in Vdie Wohnung von Vince wo wir noch Karten gespielt haben und eine Freundin von ihm „fritierte Banane mit Schokoladeneis“ für jeden gemacht hat. Da ich ohnehin kein Bananen-Fan bin, hab ich einfach mal verzichtet – hoffe das war nicht unhöflich. Gegen 1 gings dann auf die gemütliche Couch zum Schlafen.

Heute war dann eher ein ruhiger Tag. Wir sind erst gegen halb 12 aufgestanden und haben dann Rührei mit Würstchen und Schwarzbrot, welches ich aus Deutschland mitgebracht habe, gegessen. Sonntags ist immer Football-Day in Nordamerika und Vince wollte seine Mannschaft spielen sehen. Ich hab dann einfach mal mitgeguckt und bin nach dem Spiel noch alleine los in die Innenstadt. Es war bereits 18 Uhr als ich losgegangen bin und ich wollte Chinatown unbedingt sehen bevor es dunkel wird, da es dann anscheinend sehr ungemütlich werden soll…Und es stimmt wirklich, während nahenazu ganz Vancouver sehr sauber und Obdachlosen-frei ist, so kann man mit dem Gebiet rund um Chinatown wirklich nicht prahlen. Extrem viele Obdachlose liefen dort durch die Straßen. Chinatown in Vancouver ist übrigens das größte Chinatown Nordamerikas.

Ich bin dann noch in einem Park gewesen und dann 1-2km an einem Ufer langgelaufen bis ich aufeinmal bei einem Casino ankam. Da standen bestimmt 15-20 Leute vor dem Eingang und ich dachte erst, dass das ein Club wäre oder so. Ich bin dann auch einfach mal reingangen und war super überrascht wie riesig das Casino war und vorallem wie viele Leute da drinne am spielen waren. Ich hab dann unerlaubter Weise einfach mal ein paar leider sehr unscharfe Bilder geschossen.

Nach 4 Stunden ging es dann wieder zurück zur Wohnung und ich kam noch an einem Supermarkt vorbei um Milch und Äpfel zu kaufen. Vollgepackt mit neuen sehr geilen Bildern sitze ich jetzt hier und schreibe diesen Eintrag.



Mal schauen was morgen so passiert.

Gruß,

Trulli





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